1. Dezember 2021

HR News im Dezember: Aktuelles aus der Welt der Human Resources

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Arbeitsrechtliche Urteile, wichtige HR-Trends und handverlesene Studien: In unseren HR News stellen wir Ihnen jeden Monat einen Überblick über die wichtigsten Themen und Inhalte aus dem Personalbereich zusammen. So sparen Sie Zeit und bleiben trotzdem auf dem Laufenden.

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Deutsche Chefs befürchten Trödelei im Home Office – aber nur bei anderen

Ist es ein deutscher Kontrollzwang, der hinter den Ergebnissen einer Yougov-Umfrage unter 2.000 internationalen Führungskräften bei Unternehmen steckt? 38 Prozent der Manager:innen in deutschen Unternehmen trauen demnach ihrer Belegschaft nicht über den Weg. Sie glauben vielmehr, dass ihre Mitarbeiter:innen im Home Office die Arbeit vernachlässigen oder dieser überhaupt nicht erst nachgehen. Diese 38 Prozent sind der Spitzenwert – in Italien und Brasilien hingegen ist das Misstrauen der Führungskräfte mit 17 Prozent nicht einmal halb so groß. Außerdem sehen 37 Prozent der deutschen Manager:innen durch mobiles Arbeiten sogar negative Auswirkungen für das eigene Unternehmen.

38 Prozent der deutschen Chefs glauben, dass Mitarbeitende die Arbeit im Home Office vernachlässigen. In Italien sind es 17 Prozent.

– Internatinale Yougov-Umfrage von 2.000 Führungskräften

Sich selbst rücken die Führungskräfte allerdings in ein deutlich besseres Licht – 71 Prozent sehen sich in ihrer Führungsrolle bei mobil und damit dezentral arbeitenden Teams bestens aufgestellt. Mehr als zwei Drittel hätten ihre Mitarbeiter:innen allerdings in Zukunft doch gerne wieder zwischen drei und fünf Tagen in Präsenz. Spricht also doch einiges für den Wunsch nach Kontrolle … Oder sind es nur mangelnde Kenntnisse bei digitalen Kollaborations-Tools?

Studie: Weniger produktiv durch Remote Work?

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Gemeinsam mit einem Meinungsforschungsinstitut hat Personio HR, Mitarbeitende und Führungskräfte in ganz Europa zur Remote Work Situation befragt – mit überraschenden Ergebnissen.

4 New Work Thesen, die sich wahrscheinlich bewahrheiten werden

Ob die vom Zukunftsinstitut gezeichneten Thesen zur Arbeitswelt von morgen Wirklichkeit werden? Das hängt nicht zuletzt an HR, ihrer Offenheit gegenüber neuen Entwicklungen wie Remote Work, Work-Life-Blending und Agilität und am Verständnis der eigenen HR-Rolle. Wenn HR strategisch arbeiten kann, öffnen sich neue Optionen, mit denen eine unflexible Arbeitswelt hinter sich gelassen werden kann.

These 1 – Die Frage nach dem Sinn von Arbeit

Mit einer attraktiven und stimmigen Unternehmenskultur werden vor allem Mitarbeitende angezogen, die Sinnhaftigkeit in ihrem Tun suchen. Für die stark umworbenen Generationen Y und Z ist es eine Selbstverständlichkeit, die eigenen Neigungen und Potenziale zu entfalten. Mit Corporate Social Responsibility sichern sich Unternehmen klare Wettbewerbsvorteile – bei Mitarbeitenden, bei Kunden und für die eigene Resilienz.

These 2 – Der Abschied von der 40-Stunden-Woche

Mitarbeitende wollen flexibel in ihrem Tun sein, starre Arbeitszeiten und Zeitkontingente hindern sie daran. Wenn Arbeitszeit nicht als festes Korsett, sondern als Leitfaden betrachtet wird, arbeiten Menschen produktiver. Dann müssen es nicht immer 40 Stunden pro Woche sein.

These 3 – Das Büro wird durch remote wieder attraktiv

Das Büro ist nicht tot – im Gegenteil. Es wird in zukünftigen hybriden Arbeitsmodellen eine Magnetwirkung entfalten und als „Hub für reale zwischenmenschliche Beziehungen und echte Unternehmenskultur" wahrgenommen. Ein neues Wir-Gefühl kann wachsen.

These 4 – Work-Life-Blending lost Work-Life-Balance ab

In der New Work verschwimmen klare Grenzen zwischen Privatem und Arbeit immer mehr – in den Tagesverlauf können persönliche Bedürfnisse nach Bedarf auf- und wahrgenommen werden. Die Zufriedenheit mit der eigenen Arbeit steigt. Und die Lebensqualität.

Arbeitsrecht: Vereinfachter Bezug von Kurzarbeitergeld erneut verlängert

Auch im zweiten Corona-Winter werden die Sonderregelungen zum vereinfachten Bezug von Kurzarbeitergeld noch einmal verlängert. Auch die maximale Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld beträgt weiterhin 24 Monate. Bis zum 31. März 2022 gelten nun die Regelungen nach einer aktuellen Verordnung der Bundesregierung.

Die Voraussetzung für den erleichterten Bezug haben sich dabei nicht verändert: Statt einem Drittel müssen weiterhin nur mindestens 10 Prozent der Belegschaft von Arbeitsausfall betroffen sein. Das Kurzarbeitergeld steht bis zum 31. März 2022 auch Leiharbeiternehmern offen.

Achtung, Änderung!

Statt der vollständigen Erstattung der Sozialversicherungsbeiträge werden nach dem 31. Dezember 2021 nur noch 50 Prozent der von den Arbeitgebern zu entrichtenden Beiträge erstattet. Nur wenn die von Kurzarbeit betroffenen Mitarbeitenden an unter bestimmten Voraussetzungen geförderten beruflichen Weiterbildungen teilnehmen, kann sich der Arbeitgeber auch die anderen 50 Prozent erstatten lassen. Abhängig von der Betriebsgröße gilt dies auch für die Lehrgangskosten.

Drohende Arbeiterlosigkeit (nein, Sie haben sich nicht verlesen!)

Arbeiterlosigkeit ist eine Wortschöpfung, die mögliche Folgen des Renteneintritts der geburtenstarken Jahrgänge beschreibt. Die Studie „Bye-bye, Babyboomer!“ von Stepstone, Kienbaum, New Work SE und dem Institut der Deutschen Wirtschaft kommt zu dem Schluss, dass der deutschen Wirtschaft bis zum Jahr 2036 ein drastischer Umbruch bevorsteht: Der war for talents spielt dann auf der globalen Bühne. Was Frank Schirrmacher bereits 2004 im „Methusalem-Komplott“ aufdeckte, kommt nun langsam aber sicher auf dem Arbeitsmarkt an. In den nächsten fünfzehn Jahren fehlen mehr als 5 Millionen Erwerbstätige, das heißt: Immer weniger Erwerbstätigte müssen mehr erwirtschaften.

Unternehmen stehen bald noch mehr unter Druck – weil sie Arbeitnehmende und Kandidat:innen noch stärker von sich überzeugen müssen. Was dabei hilft? Laut Petra von Strombeck, CEO bei der New Work SE, sind wichtige Themen…

  • New Work

  • Starke Unternehmenskultur

  • Verbesserte Arbeitsbedingungen

  • Eigenverantwortliches Handeln der Arbeitnehmenden

  • Aufzeigen von Entwicklungsmöglichkeiten

“Unternehmen müssen Kandidat:innen den Sinn ihrer Tätigkeit verdeutlichen.”

– Petra von Strombeck, CEO, New Work SE

Hierbei ist Tempo angesagt, denn laut Studie denken 75 Prozent der Befragten gelegentlich über einen Jobwechsel nach.

Was HR davon hat? New Work ist viel mehr als nur ein hippes Schlagwort. Sie kommt im beruflichen Alltag vieler Unternehmen an. Um hier wegweisender agieren zu können, braucht HR vor allem Zeit. Zeit, den strategischen Wandel voranzutreiben. Grundlage dafür sind HR-Plattformen, die über automatisierte Workflows den Löwenanteil zeitfressender administrativer HR-Tätigkeiten übernehmen. Und nur, wenn Unternehmen als zukunftsorientierte, resiliente und offene Organisation wahrgenommen werden, sind sie attraktiv für Kandidat:innen.

HR-Studie: Der große Wertewandel

HR Studie 2022 - Personio