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Retention Management – Mitarbeiter langfristig binden
Ein zentrales Handlungsfeld in der HR ist die Mitarbeiterbindung. Wie können Sie qualifizierte und wichtige Mitarbeiter langfristig im Unternehmen halten? Ganz kurz gesagt: Machen Sie sie glücklich – mit unseren Tipps für ein erfolgreiches Retention Management.
Lassen Sie mit Personio Feedbackgespräche dokumentieren und erkennen Sie frühzeitig, wenn bei Ihren Mitarbeitern etwas im Argen ist.Von wegen Mitarbeiterbindung läuft in Deutschland. Die aktuellen Zahlen sind geradezu alarmierend. Laut Gallup Engagement Index 2019 haben 16 Prozent der deutschen Arbeitnehmer bereits die innere Kündigung eingereicht. Das sind fast 6 Millionen Menschen. Weitere 70 Prozent machen nur noch Dienst nach Vorschrift. Und dies auf einem echten Arbeitnehmermarkt. Was läuft da falsch bei der Bindung von Mitarbeitern?
Gerade in den drastischen Umbruchszeiten der Digitalisierung fühlen sich immer mehr Angestellte von ihrem Arbeitgeber allein gelassen. Dabei könnten Führungskräfte und HR-Verantwortliche ihre Mitarbeiter etwa durch gezielte digitale Weiterbildung einfach und effektiv fördern und damit die emotionale Bindung des Mitarbeiters ans Unternehmen über die Maßen stärken, wie Gallup feststellt. Mitarbeiterbindung oder neudeutsch Retention Management heißt das Zauberwort. Mit dem Sie punkten können, denn nur etwa 4 % der deutschen Unternehmen verfolgen eine strategisch ausgerichtete Mitarbeiterbindung.
Was bedeutet Retention Management?
Mit Retention Management ist die Bindung von Mitarbeiter:innen gemeint. Es dient dazu, im Rahmen eines Mitarbeiterbindungsprogrammes mögliche Maßnahmen sowie Instrumente zur Mitarbeiterbindung zusammenzustellen und koordiniert umzusetzen.
Das Retention Management kann sich über die gesamte Belegschaft, mehrere Mitarbeitergruppen hinweg oder auch nur auf strategisch wichtige Mitarbeiter beziehen.
Retention – ein Wort, viele Bedeutungen
Der Begriff Retention basiert auf dem lateinischen retinere = zurückhalten, zurückbehalten. In der Wirtschaft wird der Terminus vielseitig kombiniert und verstanden. Etwa als Retention Rate, Retention Marketing oder Retention Management. In den genannten Beispielen geht es dabei stets um die Bindung von Kunden oder Mitarbeitern aus Sicht eines Unternehmens.
Die Retention Rate gibt an, wie viele Kunden oder Mitarbeiter in einem bestimmten Zeitraum im Stamm gehalten werden. Beispiel: Wenn 10 Prozent der Mitarbeiter Ihr Unternehmen innerhalb eines Jahres verlassen, beträgt die Retention Rate 90 Prozent. Klingt zunächst gut, bedeutet aber über einen Zeitraum von fünf Jahren betrachtet, dass Sie 50 Prozent Ihrer Mitarbeiter verlieren werden. Zeit, etwas zu tun.
Das Retention Marketing beschreibt die Marketingmaßnahmen, mit denen Ihr Unternehmen die wichtigen und zukunftsträchtigen Mitarbeiter bzw. die lukrativen Kunden langfristig zu binden sucht.
Welches Ziel verfolgt das Retention Management?
Ziel des Retention Managements ist es, mithilfe geeigneter Instrumente und Projekte ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das es Ihren Mitarbeitern im Idealfall schlichtweg unmöglich macht, die innere Kündigung einzureichen, und sie stattdessen langfristig an das Unternehmen bindet. Ein funktionierendes Retention Management wiederum verschafft Ihrem Unternehmen wichtige Vorteile, denn Sie haben eine …
geringere Fluktuation in der Belegschaft, dadurch …
weniger Rekrutierungsaufwand für die HR-Abteilung und …
minimieren Ihre Kosten und …
binden Ihre Leistungsträger an das Unternehmen.
Warum Retention Management so wichtig ist
Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels in zahlreichen Branchen und im sich deshalb verschärfenden War for Talents fällt es vielen Unternehmen zunehmend schwerer, ihre offenen Positionen adäquat zu besetzen. Umso wichtiger ist es daher für HR, jene Leistungsträger, die bereits im Unternehmen sind, nicht nur zu halten, sondern möglichst lange zu binden. Retention Management ist eine strategische Aufgabe.
Die Formel für Retention Management ist einfach: Sind Ihre Mitarbeiter zufrieden, klappt's auch mit der Mitarbeiterbindung. Jede Maßnahme des Retention Managements sollte demnach darauf abzielen, die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter zu erhöhen.
Der Personio-Maßnahmenplan: Binden Sie Ihre Mitarbeiter langfristig mit diesen Ideen.
Tipps für Ihr Vorgehen: der 3-Punkte-Plan
Im Retention Management steht Ihnen ein ganzes Bündel an Maßnahmen zur Verfügung. Gehen Sie strategisch in mehreren Phasen vor und entwickeln Sie einen 3-Punkte-Plan.
Punkt 1 – die Analysephase
Am Beginn dieser Phase steht eine Ist-Analyse, in der Sie sowohl das eigene Unternehmen (Situationsanalyse) als auch das Unternehmensumfeld (Kontextanalyse) detailliert betrachten sollten.
Überprüfen Sie zunächst die verschiedenen Risiko-Klassen innerhalb Ihres Unternehmens. Überwiegt aktuell das Austrittsrisiko? Oder stehen Sie eher vor einem Engpassrisiko und können frei gewordene Stellen nicht besetzen? Haben Sie ein Qualitätsrisiko – könnte es also sein, dass die Qualifikation der Mitarbeiter nicht ausreichend ist? Diese Fragen sollten Sie beantworten können. Bestimmen Sie – auch mit Hilfe der Führungskräfte – die für den langfristigen Erfolg des Unternehmens wichtigen Mitarbeiter oder Teams.
Jede Analyse ist nur so gut, wie die Zahlen und Fakten, auf denen sie basiert. Je mehr Informationen und Kennzahlen Sie also heranziehen können, desto größer ist die Chance, dass Ihr Retention Management nicht nur auf tönernen Füßen steht. In diesem Fall hilft Ihnen eine Personalsoftware, die einfach und verlässlich ist und Ihnen Daten sauber und in bestimmten Relationen zur Verfügung stellt.
Aber auch die Soft Facts spielen eine Rolle. Beispiel gefällig? Ein gutes und transparentes Betriebsklima hat noch keinem Unternehmen geschadet und kann einen echten Bindungsfaktor für Ihre Mitarbeiter darstellen. Nutzen Sie als Instrument zur Informationsgewinnung eine Mitarbeiterbefragung, schauen Sie sich in Online-Bewertungsportalen um und entwerfen Sie ein Gesamtbild.
Ähnlich gehen Sie bei der Kontextanalyse vor, schließlich ist Ihr Unternehmen nicht auf der Insel der Glückseligen. Betreiben Sie mithilfe von Marktstudien oder Umfragen eine Wettbewerbsanalyse. Wie steht Ihr Unternehmen im Markt da? Wie nehmen es potenzielle Kandidaten von außen wahr?
Punkt 2 – die Umsetzungsphase
Nach der Analyse ist vor der Umsetzung. Stellen Sie einen Maßnahmenplan mit messbaren Zielen auf. Dabei kann es nützlich sein, die Ziele noch feiner zu granulieren. Erheben Sie nach der Durchführung der Maßnahmen idealerweise zeitnah Kennzahlen, anhand derer Sie feststellen können, ob die Maßnahmen greifen.
Beispiele für Ziele könnten sein:
Die Fluktuationsquote soll um 5 % sinken.
Die Bewertungen auf Arbeitgeberportalen wie Kununu soll sich um 0,5 Sterne verbessern.
Die Mitarbeiterzufriedenheit in der Mitarbeiterbefragung soll um einen Punkt steigen.
Berücksichtigen Sie in der Umsetzung, dass Sie die Maßnahmen stets individuell und passgenau einsetzen. Das Gießkannenprinzip funktioniert bei der Mitarbeiterbindung kaum. Denn für den einen Mitarbeiter ist das Homeoffice wichtig, dem anderen liegt an hochwertigster technischer Ausstattung, der dritte möchte mehr Freizeit statt eines höheren Gehaltes. Scheren Sie die zu bindenden Mitarbeiter oder Personengruppen nicht über einen Kamm.
Punkt 3 – die Bewertungsphase
Haben Ihre Maßnahmen den gewünschten Erfolg bewirkt? Falls ja, bleiben Sie dran und geben sich mit der ersten Senkung der Retention Rate nicht einfach zufrieden. Falls nein, steuern Sie sofort nach und korrigieren Sie. Ein gutes Retention Management ist immer ein harmonischer Dreiklang aus Analyse – Umsetzung – Bewertung. Und ein regelmäßiger Kreislauf, der ab und an neue Impulse benötigt.
Sie sehen, Mitarbeiterbindung gehört zu den zentralen Aufgaben eines Unternehmens. Und wenn Sie mithilfe intelligenter HR-Software zeitliche Ressourcen gewinnen, um sich als HR um das Retention Management zu kümmern, gewinnen alle: der Mitarbeiter, das Unternehmen und Sie.