Mitarbeiterzufriedenheit messen & steigern: So geht’s

Mitarbeiterzufriedenheit

Ein rundum glückliches Team – das ist für Unternehmen der Idealfall. Doch was, wenn es mal nicht so rundläuft? Hier erfahren Sie, welche Faktoren die Mitarbeiterzufriedenheit beeinflussen und wie man sie messen und steigern kann.

Das Wichtigste zusammengefasst:

  • Die Mitarbeiterzufriedenheit offenbart, wie wohl sich Angestellte in ihrem Unternehmen fühlen, und kann mit verschiedenen Methoden gemessen werden.

  • Um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, ist es empfehlenswert, im ersten Schritt den derzeitigen Ist-Zustand zu ermitteln. Dies kann beispielsweise über eine Mitarbeiterbefragung erfolgen.

  • Resultiert aus einer Mitarbeiterbefragung Handlungsbedarf, ist es von großer Relevanz, zeitnah mit passenden Maßnahmen zu reagieren.

Steigern Sie mit dieser Checkliste Ihre Mitarbeiterzufriedenheit.

Was ist Mitarbeiterzufriedenheit? – Definition

Die Mitarbeiterzufriedenheit spiegelt die Einstellung von Angestellten gegenüber dem Unternehmen wider und lässt erkennen, wie wohl sich diese an ihrem Arbeitsplatz sowie mit den gestellten Aufgaben fühlen.

Um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, gilt es, zuerst den aktuellen Ist-Zustand zu ermitteln. Dabei hilft ein Soll-Ist-Vergleich, bei dem die Erwartungen der Arbeitnehmenden den tatsächlichen Jobbedingungen gegenübergestellt werden. Je höher die Übereinstimmung, desto höher die Mitarbeiterzufriedenheit.

Fest steht: Die Mitarbeiterzufriedenheit hängt neben persönlichen Einflüssen von unterschiedlichen innerbetrieblichen Faktoren ab. Laut einer Studie zur Mitarbeiterzufriedenheit, die im Jahr 2021 im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales durchgeführt wurde, besteht zudem ein enger Zusammenhang zwischen der Zufriedenheit von Mitarbeitenden und deren psychologischen Erlebniszuständen (am Arbeitsplatz). Diese umfassen unter anderem Fairnessempfinden, Zielklarheit der zu bewältigenden Aufgaben, motivierende Unterstützung durch Vorgesetzte und eine gute Beziehung zu anderen Teammitgliedern

3 Einflussfaktoren der Mitarbeiterzufriedenheit

Nach den Soziologen Timothy Butler und James Waldrop entscheiden drei generelle Faktoren über die Mitarbeiterzufriedenheit:

  1. Fähigkeiten: Wenn Personen die passenden Skills für ihre Aufgaben mitbringen, fühlen sie sich kompetent und in der Folge zufriedener.

  2. Wertvorstellungen: Stimmen die Unternehmenswerte mit den Werten der Arbeitnehmenden überein, steigt deren Zufriedenheit.

  3. Interessen: Wenn sich die persönlichen Interessen im Job widerspiegeln, hat dies einen positiven Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit.

Das zeigt: Persönliche und berufliche Faktoren sollten idealerweise im Einklang miteinander sein.

Folgende Aspekte können zusätzlichen Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit ausüben:

  • respektvolles Führungsverhalten

  • freundlicher Umgang zwischen Kolleg:innen

  • gegenseitige Unterstützung im Team

  • offene und gelebte Feedbackkultur

  • regelmäßiges Lob

  • flache Hierarchien

  • Gestaltungsfreiraum

  • ansprechend gestalteter Arbeitsraum

  • faire Gehälter und attraktive Benefits

  • Work-Life-Balance: flexible Arbeitszeiten und Remote Working

  • Weiterentwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten

  • Aufgaben „mit Sinn“

Was konkret zu einer hohen Zufriedenheit führt, kann sich je nach Mitarbeiter:in unterscheiden. Für manche ist das Gehalt ein wichtiges Thema, für andere wiederum sind es die Entwicklungsmöglichkeiten. Deswegen gehen moderne Unternehmen auf die individuellen Wünsche und Bedürfnisse ihrer Teammitglieder ein.

So steigern Sie Ihre Mitarbeiterzufriedenheit

Mitarbeiterzufriedenheit Checkliste

In dieser Checkliste erhalten Sie, einen konkreten Fragebogen, um die Zufriedenheit zu messen, Tipps zur Umsetzung und Impulse, um die Mitarbeiterzufriedenheit langfristig zu verbessern.

Mitarbeiterzufriedenheit messen – diese Methoden kommen infrage

Bevor Sie damit beginnen können, die Mitarbeiterzufriedenheit innerhalb des Unternehmens zu steigern, müssen Sie mit Ihren Angestellten in Kommunikation treten. Denn auf diese Weise finden Sie am besten heraus, wie wohl sich Ihre Beschäftigten derzeit mit ihrem Arbeitsalltag fühlen. Dazu bieten sich verschiedene Methoden an:

Mitarbeiterbefragungen

Mithilfe von Mitarbeiterbefragungen können Sie feststellen, welche Faktoren für die Beschäftigten in Ihrem Unternehmen eine Rolle spielen, und die Zufriedenheit in der Belegschaft messen. Durch Befragungen können Sie zudem Missstände aufdecken und Optimierungsfelder identifizieren. Für die Mitarbeitenden sind Befragungen außerdem eine wichtige Chance, ehrlich Feedback zu geben und mitteilen zu können, wie es ihnen geht – ohne Angst vor Sanktionen. Es bietet sich an, Befragungen über digitalisierte Fragebögen zu realisieren.

Gute Mitarbeiterbefragungen sind:

  • freiwillig → Sie sollten Ihre Mitarbeitenden nicht zwingen, ihre Meinung zu äußern.

  • anonym → Nur wenn die Aussagen nicht zu einzelnen Angestellten zurückzuverfolgen sind, können Sie mit ehrlichem Feedback rechnen.

  • regelmäßig → Durch regelmäßige Umfragen können Sie Entwicklungen in der Mitarbeiterzufriedenheit erkennen, auf bestimmte Ereignisse oder Entscheidungen im Unternehmen zurückführen und ggf. rechtzeitig gegensteuern. Führen Sie die Befragungen auch in Krisenzeiten weiterhin durch.

  • nachhaltig → Aus den Ergebnissen sollten Sie konkrete Maßnahmen ableiten und den Mitarbeitenden damit zeigen, dass ihr Feedback ernst genommen wird und nachhaltige Effekte hat. 

Hier erhalten Sie ein exemplarisches Fragenset für die Mitarbeiterbefragung, das Sie bearbeiten und für Umfrage-Tools nutzen können.

Soll-Ist-Vergleich auf Grundlage der Maslow’schen Bedürfnispyramide 

Nach der Bedürfnispyramide von Maslow werden die menschlichen Bedürfnisse in fünf Stufen, bestehend aus drei Defizitbedürfnissen (physiologische, soziale und Sicherheitsbedürfnisse) und zwei Wachstumsbedürfnissen (Individualbedürfnisse und Selbstverwirklichung), untergliedert. Der Begründer Abraham Maslow vertrat die Auffassung, dass die jeweiligen Bedürfnisstufen aufeinander aufbauen und Menschen erst dann „nach Höherem streben“, wenn alle Defizitbedürfnisse ausreichend befriedigt sind. 

Die Maslow’sche Bedürfnispyramide zeigt, wie wichtig es ist, neben den Bedingungen am Arbeitsplatz weitere Faktoren im Leben der Beschäftigten miteinzubeziehen, um die Mitarbeiterzufriedenheit umfassend zu messen.

Ein solcher Soll-Ist-Vergleich könnte sich folgenden Fragestellungen widmen: 

  • Erscheinen die Beschäftigten wohlgenährt und ausgeschlafen am Arbeitsplatz?

  • Wie sicher fühlen sich die Angestellten hinsichtlich ihres Arbeitsplatzes?

  • Wie gut ist die Stimmung sowie die Kommunikation im Team? Haben die Angestellten auch außerhalb des Unternehmens sozialen Rückhalt?

  • Erfahren die Angestellten ausreichend Anerkennung für ihre Leistungen?

  • Werden die gestellten Aufgaben als sinnvoll empfunden?

Indirekte Messung

Anstelle von bzw. zusätzlich zu von den Mitarbeitenden direkt getätigten Angaben dienen auch indirekte Messwerte dazu, die Mitarbeiterzufriedenheit zu messen. Relevante Anhaltspunkte wie

  • Krankheitstage,

  • Kündigungen,

  • Beschwerden,

  • Stimmung bei Betriebsfeiern sowie

  • Erfolge und Misserfolge im Rahmen von Projekten

liefern einen entscheidenden Einblick, ob und in welchem Ausmaß Anpassungen nötig sind, um die Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig zu steigern.

Mitarbeitermotivation muss individuell zugeschnitten sein

Checkliste Mitarbeitermotivation

Jeder Mensch ist anders, und so lassen sich auch Mitarbeitende durch unterschiedliche Anreize motivieren. Diese Checkliste leitet Sie durch die wichtigsten Maßnahmen.

Mitarbeiterzufriedenheit: Fragebogen zur besseren Evaluierung 

Als mögliche Inhalte für einen Fragebogen zur Mitarbeiterzufriedenheit kommen vielfältige Themen infrage – von Weiterempfehlung über Mitarbeiterbindung und Führung bis hin zu aktuellen Veränderungen im Unternehmen. Der folgende Fragebogen dient zur Orientierung bzw. als Mustervorlage für die Befragung Ihrer Beschäftigten. 

Arbeitsabläufe

Trifft zu

Trifft überwiegend zu 

Unentschieden

Trifft überwiegend nicht zu

Trifft nicht zu

Die unternehmensinternen Prozesse sind klar strukturiert. 

Die Kommunikation mit Kundschaft und Auftraggebenden verläuft unkompliziert. 

Die zu bewältigende Aufgabenmenge ist angemessen. 

Termindruck empfinde ich selten bis gar nicht. 

Unterstützung ist bei Bedarf immer zur Stelle.

Mitarbeiterzufriedenheit steigern – mit diesen 4 Tipps klappt’s

Bei der Auswertung der Mitarbeiterbefragung hat sich gezeigt, dass bei der Mitarbeiterzufriedenheit noch Luft nach oben ist? Dann geht es nun daran, diese zu steigern!

Nutzen Sie das neue Wissen! Erste Schritte, die Mankos zu beseitigen, sollten Sie idealerweise zeitnah umsetzen, um den Beschäftigten schnell Ergebnisse zu präsentieren. Hierbei gibt es jedoch kein „One size fits all“. Alle Unternehmen sowie die jeweiligen Mitarbeitenden weisen individuelle Bedürfnisse auf. Schauen Sie sich das Feedback aus Ihrer Umfrage also detailliert an und erarbeiten Sie einen strategischen Plan.

1. Binden Sie Führungskräfte ein

Um die Mitarbeiterzufriedenheit nachhaltig zu steigern, ist es wichtig, dass HR die Ergebnisse zur Mitarbeiterzufriedenheit ernst nimmt und zügig sowie zentral bearbeitet. Daneben ist es auch entscheidend, dass Führungskräfte auf ihre Teammitglieder eingehen und zuhören, wo der Schuh drückt. Diese Offenheit stärkt das gegenseitige Vertrauen und kann sich positiv auf die Zufriedenheit auswirken. HR kann Führungskräfte bei konkreten Themen mit Talking Points für Gespräche oder generell durch gezieltes Training in Mitarbeiterführung oder konstruktivem Feedback unterstützen.

2. Schaffen Sie regelmäßige Feedbackrunden

Lob und Anerkennung motivieren und auch konstruktives Feedback, das Mitarbeitenden dabei hilft, sich weiterzuentwickeln, kann zu mehr Zufriedenheit führen. Immer mehr Unternehmen setzen deswegen statt des jährlichen Mitarbeitergesprächs auf kürzere Feedbackzeiträume und fördern so den kontinuierlichen Austausch. Entstehende Unzufriedenheit bei Teammitgliedern können Führungskräfte durch diese regelmäßigen Gesprächsanlässe direkt identifizieren – auf diese Weise kann sich weniger Unzufriedenheit anstauen.

3. Geben Sie einen Purpose

Viele Unternehmen haben sich in den letzten Jahren einen sogenannten Purpose (engl. für „Absicht, Zweck“) gegeben. Ein Purpose beschreibt den Zweck des Unternehmens, der über die wirtschaftliche Gewinnorientierung hinausgeht. Laut einer Studie von Kienbaum gaben drei Viertel der befragten Führungskräfte eine gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit seit der Einführung eines Purpose an. 

Lesetipp: Intrinsische Motivation steigern – so klappt’s!

4. Setzen Sie auf Diversity

Eine Studie zum Diversity-Management aus dem Jahr 2021 hat gezeigt, dass vielfältige Teams zufriedener sind als homogene Abteilungen. Gerade als HR-Abteilung haben Sie verschiedene Möglichkeiten, um Diversity Management erfolgreich umzusetzen.

Unternehmenskultur, die alle motiviert

Praxisleitfaden zu Unternehmenskultur

Werte definieren, vermitteln und vorleben: Ihre Unternehmenskultur ist die Grundlage für die Arbeitseinstellung und Motivation Ihrer Mitarbeiter. Dieser Leitfaden zeigt, wie es geht.

Mitarbeiterzufriedenheit als Erfolgsfaktor

Der Unternehmenserfolg ist eng mit der Mitarbeiterzufriedenheit verknüpft. Denn zufriedene Mitarbeiter:innen sind im Regelfall ausreichend motiviert, um anstehende Aufgaben mit einem gewissen Quäntchen mehr an Sorgfalt und Präzision zu erledigen. 

Um die Mitarbeiterzufriedenheit zuverlässig im Auge zu behalten und bei Bedarf durch entsprechende Maßnahmen zu steigern, empfiehlt es sich, regelmäßige Mitarbeitergespräche zu führen. Die Personio-Software unterstützt Sie hierbei mit detaillierten und unkomplizierten Tools zur Planung und Dokumentation.

FAQ

Was gehört zur Mitarbeiterzufriedenheit?

Die Mitarbeiterzufriedenheit umfasst verschiedene Faktoren aus dem Arbeitsalltag wie Unternehmensklima, Führungskräfte, Work-Life-Balance und Fairness. Zusätzlich spielen auch persönliche Einflüsse wie Interessen und Kompetenzen eine wichtige Rolle.

Welche Faktoren beeinflussen die Mitarbeiterzufriedenheit?

Laut Butler und Waldrop setzt sich die Mitarbeiterzufriedenheit aus drei wesentlichen Einflussgrößen zusammen: Fähigkeiten, Wertvorstellungen und Interessen.

Wie kann man die Mitarbeiterzufriedenheit steigern?

Da die Mitarbeiterzufriedenheit von verschiedenen Faktoren abhängt, kann sie auf ebenso verschiedenen Wegen gesteigert werden. Erfolgversprechende Vorgehensweisen bestehen darin, Führungskräfte zu stärken, für mehr Diversität zu sorgen, einen Purpose anzubieten und regelmäßige Feedbackrunden zu etablieren. 

Disclaimer

Wertvolle Impulse, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern

Mitarbeiterzufriedenheit Checkliste