Selbsteinschätzung schreiben: Vorlage, Tipps und Mustertexte

Frau arbeitet alleine

Die nächsten Mitarbeitergespräche stehen an und Sie wollen die Effizienz des Dialogs steigern? Dann ist das Erstellen einer Selbsteinschätzung genau das Richtige! Erfahren Sie im Folgenden, was eine Selbsteinschätzung ist, wozu sie genutzt wird und wie Sie Ihre Mitarbeitenden beim Ausfüllen unterstützen.

Hier kostenlose Vorlage zur Selbsteinschätzung herunterladen.

Key Facts

  • Bei der Selbsteinschätzung beurteilen Mitarbeitende ihre Leistung, Stärken und Schwächen selbst. Dies ermöglicht ihnen, die eigene Sichtweise in die Leistungsbeurteilung mit einfließen zu lassen. Mithilfe einer Selbsteinschätzung können Mitarbeitende also bereits vor dem Mitarbeitergespräch Feedback geben.

  • Auch für Vorgesetzte ist die Selbsteinschätzung der Mitarbeitenden nützlich. Sie können Missstände leichter identifizieren, sich auf das Mitarbeitergespräch besser vorbereiten und werden bei einer fairen Leistungs- und Entwicklungsbeurteilung unterstützt.

  • Unternehmen profitieren von einer standardisierten Vorlage für die Selbsteinschätzung. Dies erleichtert sowohl die Erstellung als auch die anschließende Auswertung.

Was ist eine Selbsteinschätzung?

Im beruflichen Kontext handelt es sich bei einer Selbsteinschätzung um ein schriftliches Dokument, mit dem Mitarbeitende ihre eigenen Kompetenzen, Herausforderungen und Ziele selbstständig bewerten. Synonym werden die Begriffe Selbstbeurteilung und (aus dem Englischen) Self-Assessment verwendet. Zum Einsatz kommt die Selbsteinschätzung beispielsweise als vorbereitende Maßnahme auf das jährliche Mitarbeitergespräch.

Warum ist die Selbsteinschätzung wichtig?

Von der Selbstbeurteilung profitieren sowohl Arbeitnehmende als auch Arbeitgeber. Denn sie bietet Einblicke, wie Mitarbeitende die eigene Leistung einschätzen, wo sie auf Herausforderungen stoßen, wie zufrieden sie mit den Arbeitsbedingungen sind und auf welchem Weg sich mehr Produktivität erreichen lässt. Eine Selbsteinschätzung gewährleistet demnach schon im Vorfeld, dass in der Leistungsbeurteilung die richtigen Themen besprochen und Potenziale ausgeschöpft werden. Somit fungiert sie als hilfreiche Ergänzung zur Mitarbeiterbeurteilung durch Vorgesetzte und dient gleichzeitig als zusätzlicher Leitfaden im Mitarbeitergespräch.

So profitieren beide Seiten in der Praxis: 

Arbeitgeber und Vorgesetzte …

Arbeitnehmende …

… erhalten Einblick in die Motivation und Zufriedenheit des/der Mitarbeitenden.

… erhalten die Möglichkeit, die eigene Leistung zu reflektieren und Ziele zu setzen.

… erfahren von Verbesserungspotenzialen und Konflikten.

… kommunizieren Weiterbildungsbedarf und geben Feedback.

… behalten einen besseren Überblick über die genaue Tätigkeit des/der Mitarbeitenden.

… heben ihren Nutzen im Unternehmen hervor und vermeiden, dass dieser unerkannt bleibt oder vergessen wird.

… gewinnen durch die Selbstbeurteilung einen Perspektivenwechsel.

… bekommen einen ersten Eindruck, welche Punkte im Mitarbeitergespräch wichtig werden.

Wie erstellt man eine Selbsteinschätzung?

Manchen Mitarbeitenden fällt es schwer, eine Selbstbeurteilung für das Feedbackgespräch zu verfassen. Diese Aufgabe können Unternehmen jedoch vereinfachen und beschleunigen, indem sie ihren Angestellten für die Selbsteinschätzung eine Vorlage zur Verfügung stellen. Wichtig: Auch wenn mit dem strukturierten Fragebogen das Ausfüllen leichter fällt, sollte stets ausreichend Spielraum dafür sein, dass Mitarbeitende möglichst realistische Angaben machen können.

Selbsteinschätzung: Wie gut kennen Sie sich selbst?

Vorlage Selbsteinschätzung Vorschau

Diese Vorlage hilft Ihnen dabei, vor einem Feedbackgespräch in strukturierter Weise über das vergangene Quartal oder Jahr zu reflektieren.

Selbsteinschätzung schreiben: ein Beispiel

Um Mitarbeitende dabei zu unterstützen, eine sachdienliche Selbsteinschätzung zu formulieren, ist es sinnvoll, ihnen ein Beispiel zur Orientierung vorzugeben. So könnte beispielsweise der Abschnitt „Stärken“ lauten:

Stärken:

Ich arbeite stets gewissenhaft und zielorientiert. Die Arbeit im Team erfüllt mich und ich kann mich gewinnbringend integrieren. Auf neue Herausforderungen reagiere ich mit Freude und Engagement.

6 Tipps für eine präzise Selbsteinschätzung

Damit die Selbsteinschätzung gelingt, ist eine strukturierte Vorgehensweise vonnöten. Idealerweise machen Sie Ihre Mitarbeitenden im Vorfeld mit den folgenden Tipps vertraut. 

  1. Zweck erfragen: Zunächst gilt es, den Anlass zu erfassen. Wird die Selbstbeurteilung beispielsweise im Rahmen eines Mitarbeitergesprächs oder einer möglichen Beförderung erstellt?

  2. Erfolgstagebuch: Für eine akkurate Selbsteinschätzung ist es entscheidend, über eine stichhaltige Datengrundlage zu verfügen. Animieren Sie Ihre Angestellten dazu, persönliche Erfahrungen, Rückschläge und Erfolge über das Jahr hinweg aufzuzeichnen.

  3. Stellenbeschreibung mit einfließen lassen: Um die eigene Leistung besser beurteilen zu können, bietet es sich für Mitarbeitende an, ihre Stellenbeschreibung zurate zu ziehen. Wurden die darin geforderten Ziele und Qualifikationen erreicht?

  4. Leistungen mit konkreten Zahlen belegen: Anhand von Schlüsselzahlen, wie z. B. der Abschlussrate oder Provisionssteigerung, lassen sich direkte Rückschlüsse auf die individuelle Leistung ziehen.

  5. Feedback von Kolleg:innen integrieren: Auch wenn es sich um eine Selbstbeurteilung handelt, ist es für eine authentische Selbstreflexion von Vorteil, Feedback von Kolleg:innen einzuholen.

  6. Auf Stil, Ausdruck und Rechtschreibung achten: Die Form der Selbsteinschätzung repräsentiert die Arbeitsmotivation und -qualität. 

Selbsteinschätzung im Mitarbeitergespräch: Dos and Don’ts

Dos

Don’ts

Selbsteinschätzungen und Meinungen annehmen und respektieren 

übermäßige und ungerechtfertigte Kritik üben

(ambitionierte) Mitarbeitende beim Erreichen ihrer Ziele unterstützen – z. B. mithilfe von Weiterbildungen 

Feedback ignorieren bzw. herunterspielen

Struktur der Selbsteinschätzung folgen und für das Gespräch nutzen 

als Vorgesetzte:r unvorbereitet ins Mitarbeitergespräch gehen

transparent und offen kommunizieren

Vorurteile hegen

Die Selbsteinschätzung in HR

Für Vorgesetzte stellt die Selbsteinschätzung eine wichtige Ergänzung zu ihrer eigenen Beurteilung dar. Auf ihrer Grundlage lassen sich mit dem/der Mitarbeiter:in Zielvereinbarungen festlegen. Vordefinierte KPIs (Key Performance Indicators) sowie vorherige Feedbackrunden erlauben es, die Entwicklungen einzelner Mitarbeiter:innen im HR-System genau mitzuverfolgen.

Die HR-Software von Personio ermöglicht Ihnen, die Selbstbeurteilung Ihrer Mitarbeiter:innen einzuordnen, zu verwalten, über die Zeit hinweg zu analysieren und zu bewerten. Zusätzlich helfen Ihnen Performance-Kommentare dabei, die Erfolge seit dem letzten Mitarbeitergespräch nicht aus den Augen zu verlieren und die Ergebnisse für die nächste Zielsetzung zu nutzen. Vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Beratungsgespräch.

FAQ Wie schreibt man eine Selbsteinschätzung?

Bevor Angestellte die Selbsteinschätzung schreiben, sollten Umfang, Frist und Inhalt abgeklärt werden. In der Regel besteht die Selbstbeurteilung inhaltlich aus den Teilen Leistungen, Stärken, Schwächen, Ambitionen und Feedback. Auch ein Abschnitt zur allgemeinen Stellenbeschreibung ist sinnvoll. Damit die Selbsteinschätzung sicher gelingt, sollte eine vorstrukturierte Vorlage genutzt werden.

Warum ist die Selbsteinschätzung wichtig?

Die Selbsteinschätzung erleichtert es Mitarbeitenden, ihre eigene Sichtweise gegenüber Vorgesetzten zu kommunizieren. Dies hilft nicht nur dem Führungspersonal, potenziellen Handlungsbedarf zu identifizieren, sondern ermöglicht auch vertiefte Einblicke in die Handlungsmotivation und das Denken der Angestellten.

Wie reagiert man, wenn der Arbeitgeber eine Selbsteinschätzung verlangt?

Verlangt der Arbeitgeber eine Selbsteinschätzung, kann das Verfassen auf den ersten Blick mühselig und unnötig erscheinen. Für Arbeitnehmende bringt das Verfassen einer Selbstbeurteilung jedoch die Chance mit sich, Bedürfnisse und Feedback auszudrücken und die eigene Leistung in Erinnerung zu rufen.

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