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Employee Lifecycle: Optimierung des Mitarbeiterlebenszyklus
Die Beziehung zwischen Unternehmen und Angestellten prägt die Mitarbeitermotivation und somit auch die Produktivität. Aus diesem Grund spielt der Employee Lifecycle – zu Deutsch: Mitarbeiterlebenszyklus – bei der Ausgestaltung des Mitarbeitermanagements eine fundamentale Rolle und sollte passend auf Unternehmenstyp und -größe zugeschnitten sein. Erfahren Sie im Folgenden, was genau es mit dem Employee Lifecycle auf sich hat und in welche Phasen er sich untergliedert.
Das Wichtigste in Kürze:
Beim Employee Lifecycle handelt es sich um einen Kreislauf, den beinahe alle Mitarbeitenden eines Unternehmens durchlaufen.
Die Ausgestaltung des Employee Lifecycles hat einen entscheidenden Einfluss auf die (innere) Einstellung von Bewerber:innen, Angestellten und ehemaligen Mitarbeitenden gegenüber dem/zum Unternehmen. Er formt demnach die Beziehung zwischen Angestellten und Unternehmen erheblich.
Mithilfe eines geeigneten Employee-Lifecycle-Managements lässt sich die Effizienz der bisherigen Maßnahmen überprüfen.
Was ist der Employee Lifecycle?
Was ist der Employee Lifecycle? Das Employee-Lifecycle-Modell wird verwendet, um die verschiedenen und wichtigsten Phasen zu identifizieren und darzustellen, die Angestellte durchlaufen, während sie mit dem Unternehmen „interagieren“. In der Regel sind dabei sechs zu unterscheidende Phasen im Spiel: Attraction, Recruiting, Onboarding, Development, Retention und Exit.
Die einzelnen Phasen folgen unmittelbar aufeinander und greifen stellenweise direkt ineinander. Gemeinsam bilden sie – wie der Name Employee Lifecycle bereits andeutet – einen kontinuierlichen Kreislauf.
In jedem Abschnitt des Kreislaufs gilt es, Mitarbeitende entsprechend der jeweiligen Situation zu unterstützen und zu fördern. Auf diese Weise lässt sich besonders effektiv sicherstellen, dass Angestellte die bestmöglichen Erfahrungen während ihrer Zeit mit dem bzw. im Unternehmen machen. Dies kommt nicht nur den einzelnen Mitarbeitenden, sondern gleichzeitig dem Arbeitgeberimage zugute. Gerade in Zeiten eines steigenden Fachkräftemangels und einer hohen Mitarbeiterfluktuation kann dies für den Unternehmenserfolg ausschlaggebend sein.
Employee-Lifecycle-Modell: 5, 6 oder 7 Phasen?
Auch wenn sich viele Employee-Lifecycle-Modelle auf sechs Phasen beziehen, besteht der Mitarbeiterlebenszyklus mitunter alternativ aus fünf oder sieben Phasen. Während bei einem 5-Phasen-Zyklus die Attraction-Phase, also die Anwerbung, wegfällt, ergänzt das 7-Phasen-Modell die ursprünglichen sechs Phasen um die Alumni-Phase. Diese zielt darauf ab, mit ausgeschiedenen Mitarbeitenden in Kontakt zu bleiben.
Welche Variante die passende für Ihr Unternehmen ist, hängt von den individuellen unternehmerischen Anforderungen und Rahmenbedingungen ab.
Das Employee-Lifecycle-Modell: Die 6 Phasen
Bevor es an die Anwendung des Employee Lifecycles geht, gilt es, die einzelnen Phasen im Detail zu betrachten. Anschließend verfügen Sie über die ideale Wissensgrundlage, um festzulegen, welche Phasen in Ihrem Unternehmen zum Tragen kommen.
Phase | Inhalt |
Attraction | Der erste – häufig indirekte – Kontakt von Bewerber:innen mit dem Unternehmen findet in aller Regel noch vor der Bewerbung statt. |
Recruiting | Das Recruiting umfasst alle Schritte des Bewerbungsprozesses und reicht von der Anzeigenschaltung bis zur Ab- oder Zusage. |
Onboarding | Auf eine erfolgreiche Bewerbung folgt in der Regel unmittelbar der Onboarding-Prozess. Dieser dient dazu, Mitarbeitende mit dem Unternehmen und den zukünftigen Aufgaben vertraut zu machen. |
Development | Durch gezielte Fördermaßnahmen bekommen Angestellte die Möglichkeit, ihr Potenzial umfassend zu entfalten. |
Retention | Um die Mitarbeiterbindung zu stärken, ist es wichtig, Angestellten das Gefühl zu vermitteln, gebraucht und geschätzt zu werden. |
Exit | Ein harmonisches Ausscheiden ist im Sinne aller Beteiligten. |
Alumni | Auch nach Ende der Anstellung ist es sinnvoll, den Kontakt zu ehemaligen Angestellten aufrechtzuerhalten. |
Attraction
Die Attraction-Phase beginnt, noch bevor potenzielle Mitarbeitende ihre Bewerbung einreichen – ja sogar noch bevor sie eine entsprechende Stellenausschreibung lesen. Denn das Arbeitgeberimage eilt einem Unternehmen stets voraus und formt die Mitarbeiter-Unternehmens-Beziehung bereits vor ihrem eigentlichen Start.
Um den (guten) Ruf ihres Unternehmens ins rechte Licht zu rücken, sollten Arbeitgeber an mehrere Punkte gleichzeitig anknüpfen:
Unternehmenskultur: Je positiver (ausscheidende) Mitarbeitende Unternehmen, Team und Arbeitsumfeld erlebt haben, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass sie auch über die Trennung hinaus eine positive Einstellung zum Unternehmen behalten – und diese entsprechend in die Außenwelt tragen.
Unternehmensrepräsentation: Heutzutage ist eine Vielzahl von Unternehmen im Internet und den sozialen Medien vertreten. Durch authentische Einblicke in den Arbeitsalltag oder in die Unternehmenswerte bekommen zukünftige Angestellte einen ersten Eindruck vermittelt.
Recruiting
Im Rahmen des Mitarbeiterrecruitings folgt ein Touchpoint auf den nächsten, angefangen bei der Stellenanzeige über das Bewerbungsgespräch bis hin zur Zu- oder Absage. Der Bewerbungsprozess stellt somit einen wichtigen Teil des Employee Lifecycles dar und sollte sorgfältig geplant werden. Achten Sie darauf:
Stellenanzeigen zu verfassen, die sich von der Masse abheben.
Bewerbenden wertschätzend und interessiert entgegenzutreten.
Absagen freundlich und mit Bedacht zu formulieren. Denn auch abgelehnte Kandidat:innen sollen das Unternehmen bestmöglich in Erinnerung behalten.
Onboarding
Sobald ein:e Mitarbeiter:in den Bewerbungsprozess erfolgreich durchlaufen hat, geht es an die Eingliederung ins Unternehmen – und zwar noch vor dem ersten Arbeitstag. Das Onboarding beginnt nämlich bereits im Vorwege damit, neue Angestellte mit allen wichtigen Informationen zu versorgen, die diese für einen gelungenen ersten Arbeitstag benötigen. Dazu zählen unter anderem:
Informationen zum Tagesablauf
Systemzugänge inklusive Passwörter
das Bereitstellen von Arbeitskleidung – sofern vonnöten
grundlegende Einblicke in die Unternehmensstrukturen
Damit das Onboarding sich zur Zufriedenheit aller Beteiligten vollzieht, sollten Sie einen strukturierten Ablauf etablieren und in sinnvollen, aufeinander aufbauenden Schritten vorgehen.
Das sollten Sie beim Remote Onboarding beachten!
Development
Die Development-Phase greift bereits mit dem Eintritt von Mitarbeitenden ins Unternehmen und hat zum Ziel, jede:n Einzelne:n entsprechend den individuellen Fähigkeiten zu fördern. Auf diesem Weg wird Mitarbeitenden ermöglicht, ihr volles Potenzial auszuschöpfen.
Eine durchdachte Personalentwicklung kommt Unternehmen gleich in doppelter Hinsicht zugute: Durch mitarbeiterspezifische Förderprogramme – wie Fort- und Weiterbildungen – lässt sich einerseits die Arbeitsleistung und andererseits die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen.
Retention
Über die Dauer der Beziehung zwischen Mitarbeiter:in und Unternehmen hinweg gewinnt die (emotionale) Mitarbeiterbindung mehr und mehr an Relevanz. Denn je länger Mitarbeitende im Unternehmen sind, desto höher das Risiko, dass sich das Gefühl, für selbstverständlich gehalten zu werden, breitmacht. Dies kann einen erheblichen Motivationsverlust zur Folge haben.
Während der fünften Phase des Employee Lifecycles – der Retention-Phase – widmet man sich aus diesem Grund intensiv der Aufgabe, ebendiese Bindung zu stärken. Neben finanziellen Verstärkern wie Beförderungen oder Gehaltserhöhungen sollten auch soziale Aspekte wie regelmäßige Feedbackgespräche oder Teamevents im Blick behalten werden.
Lesetipp: Mit Retention-Management Mitarbeitende langfristig binden – so gelingt es!
Exit
Auch der Ausstieg aus dem Unternehmen stellt einen essenziellen Teil der Beziehung dar – und sollte aus diesem Grund unbedingt respektvoll vollzogen werden. Vergessen Sie nicht: Auch scheidende Mitarbeitende sind und bleiben Aushängeschilder für Ihr Unternehmen.
Alumni
Nach einem harmonischen Exit bietet es sich an, den Kontakt zu Ex-Mitarbeitenden zu halten. Die Alumni-Phase kann sowohl eine erneute Anstellung des/der Ausgeschiedenen begünstigen als auch dazu führen, dass ehemalige Angestellte positiv an ihre Zeit im Unternehmen zurückdenken – und potenziell ebenso positiv davon berichten.
Employee-Lifecycle-Management: Maßnahmen und Metriken
Die Effizienz und Wirksamkeit des praktizierten Mitarbeiterlebenszyklus gilt es in regelmäßigen Abständen zu überprüfen. Das Employee-Lifecycle-Management hat zum Ziel, bestehende Schwächen aufzudecken und in der Folge zu beheben.
Phase | HR-Maßnahmen | Metrik |
Attraction | Webseitenauftritt, Social Media, Employer Branding | Bewerberfeedback |
Recruiting | aussagekräftige Stellenanzeige, besondere Mitarbeiterbenefits | Quality-of-hire, Cost-per-hire, Time-to-hire |
Onboarding | Mentorenprogramme, strukturiertes Vorgehen | Analyse der sogenannten „ramp time“ |
Development | individuelle Karriereplanung, Fort- und Weiterbildungen | Anzahl der Beförderungen |
Retention | Work-Life-Balance, Karrierechancen, Feedbackgespräche | Messung der Mitarbeiterzufriedenheit durch regelmäßige Mitarbeiterbefragungen, Fluktuationsrate |
Exit | Kündigungsgespräch, einvernehmlicher Abschied und Offboarding | Feedbackgespräche mit scheidenden Mitarbeitenden |
Alumni | Telefonkontakt, E-Mail-Austausch, Social Media, Einladung zu Unternehmensfeierlichkeiten | Feedback ehemaliger Mitarbeitender |
„Beziehungsarbeit“ als Motivationsmotor
Unternehmen, die sich der Bedeutung des Employee Lifecycles bewusst sind und entsprechende Maßnahmen ergreifen, erhöhen ihre Chance auf zufriedene und engagierte Mitarbeitende – und zwar deutlich! Um jeder einzelnen Mitarbeiterbeziehung umfangreich gerecht zu werden, sind zentrale HR-Prozesse wichtig. Denn dadurch haben Sie alle Mitarbeiterdaten an einem Ort und können fundierte Personalentscheidungen zum Beispiel zur Personalplanung, Entwicklung und Gehalt treffen.
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FAQ
Was sind die 7 Phasen des Employee Lifecycles?
Die 7 Phasen des Employee Lifecycles unterteilen sich in Attraction, Recruiting, Onboarding, Development, Retention, Exit und Alumni.
Employee-Lifecycle-Modell: 5 oder 7 Phasen?
Das Employee-Lifecycle-Modell kann sowohl in 5 als auch in 6 oder 7 Phasen umgesetzt werden. Welches Modell anzuwenden ist, hängt von der Unternehmensgröße und der zugehörigen Branche ab.
Was ist der wichtigste Teil im Employee Lifecycle?
Alle sieben Phasen im Employee Lifecycle sollten gleichermaßen Beachtung finden. Jedoch bietet es sich mitunter an, auf die Attraction- und die Alumni-Phase zu verzichten.
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