1. November 2023

HR News im November: Die Top-Trends für Personaler:innen

HR News Feature New

Arbeitsrechtliche Urteile, wichtige HR-Trends und handverlesene Studien: In unseren HR News stellen wir Ihnen jeden Monat einen Überblick über die wichtigsten Themen und Inhalte aus dem Personalbereich zusammen.

Aufgepasst: Die wichtigsten HR-Themen stellen wir auch Ihnen immer dienstags in unserem Podcast "Das HR-Briefing vor". Hören Sie rein!

Wellbeing Hours statt mehr Gehalt

Aktuell gibt es Krisen, wohin man nur schaut – das wirkt sich jetzt auch auf den Job aus. Die International Workforce and Wellbeing Mindset Study 2023 zeigt: die Unzufriedenheit in den Belegschaften nimmt zu. Litten im Jahr 2002 schon 80 Prozent der Befragten unter mäßigem oder hohem Stress, so sind es 2023 bereits 85 Prozent.

Kein Wunder, dass die Gründe für Jobwechsel eng damit zusammenhängen:

  • 16 Prozent sagten, der Arbeitsplatz beeinflusse ihr körperliches Wohlbefinden negativ.

  • 11 Prozent fühlten psychische Schäden.

  • 15 Prozent (2022 noch 4 Prozent) verließen den Arbeitgeber, weil der ihren dringenden Wunsch nach Homeoffice nicht ernstnahm.

Was HR tun kann

Die mental und körperlich erschöpften Beschäftigten blicken trotz angespannter wirtschaftlicher Lage zuerst auf das eigene Wohlbefinden und eine möglichst große Portion Flexibilität am Arbeitsplatz und erst dann auf den Gehaltszettel. 30 Prozent wünschen sich mehr Kontrolle über ihre Gesundheit, etwa über zukunftsorientierte HR-Technologie mit Zugängen zu personalisierten Leistungen und Mitteilungen. Intuitiv bedienbar sollte sie sein und effektiv. 

Unternehmen sollten also auch Maßnahmen ergreifen, die auf die psychische und körperliche Gesundheit ihrer Beschäftigten einzahlen, zum Beispiel durch das Konzept der Wellbeing Hours: Hierbei können Mitarbeitende statt Arbeitszeit Möglichkeiten zum Abschalten wahrnehmen, z.B. durch eine Yoga-Stunde oder ein Training im Fitness-Studio. Leistungen für das Wohlbefinden und gegen Stress und Überforderung sind nicht nur in diesen Zeiten Gold wert: Beschäftigte werden zufriedener, Unternehmen bleiben wettbewerbsfähig.

Mit diesem HR-Podcast perfekt gebrieft in die Woche starten

Personio Podcast "Das HR-Briefing"

Unser neuer Podcast ist die wöchentliche Quelle für aktuelle HR-Trends, echte Einblicke und kontroverse Meinungen.Dabei führen unsere Host, Susa und Marvin, in knapp 20 Minuten durch die wichtigsten Personalthemen der Woche.

„ChatGPT, verfasse ein Bewerbungsschreiben“

Seit der breiten Nutzung von KI-Tools wie ChatGPT stehen Personaler:innen vor einer neuen Herausforderung: Weil nicht die Bewerber:in, sondern die KI das Anschreiben verfasst hat. Dazu gibt es jetzt erstmals auch konkrete Zahlen. Laut einer Umfrage des Software-Anbieters Softgarden bei mehr als 2600 Kandidatinnen kann sich bereits jetzt eine große Mehrheit der Befragten von 61 Prozent den Einsatz von KI für die eigene Bewerbung vorstellen. Ein deutlicher Anstieg von 12 Prozent im Vergleich zum Frühjahr 2023. Doch zwischen „Das kann ich mir vorstellen“ und „Das tue ich wirklich“ herrscht momentan noch eine erhebliche Diskrepanz. Dennoch nutzen bereits 19 Prozent der Bewerber:innen KI-Tools zur automatisierten Erstellung ihres Anschreibens

Spannend wird es, wenn die Studienteilnehmer:innen zum Einsatz von KI bei der Bewertung der Bewerbungen eingesetzt wird. Hier akzeptiert eine Mehrheit die KI nur dann, wenn Menschen die finale Entscheidung treffen. 63 Prozent finden es demnach gut, wenn die KI eine Empfehlung zu den Bewerbungsunterlagen abgibt, aber nur 25 Prozent akzeptieren KI, wenn diese autonom, ohne menschliche Korrektur, über Wohl oder Wehe der Bewerbung bestimmt. Es ist eben alles eine Frage der Perspektive.

Und vielleicht denken Sie als HR angesichts dieser Ergebnisse ja darüber nach, auf ein Anschreiben zu verzichten. Denn augenscheinlich verrät dieses immer weniger über die „Persönlichkeiten, sondern nur über den Stand beim KI-Know-how von Jobsuchenden“, so Softgarden-CIO Kirill Mankovski. 

Warum Tempo beim Recruiting (fast) alles ist

Sie sind ein:e engagierte Recruiter:in und auf der Suche nach den passenden Bewerber:innen? Dann haben Sie maximal eine Woche Zeit, um sich auf eingegangene Bewerbungen verbindlich zurückzumelden. Das sagen zumindest stolze 61 Prozent der in der Stepstone-Studie „The State of Recruitment and Automation“ befragten 3700 Kandidat:innen. 

Doch die Mehrheit wartet vergeblich auf einen raschen Rückruf, eine konkrete Bestätigungsmail oder eine Message innerhalb von einer Woche. Dabei können Unternehmen, die das Tempo im Recruiting-Prozess hochhalten, ihre Arbeitgeberattraktivität steigern. So sagen zwei Drittel der Kandidat:innen, dass Sie sich eher für ein Unternehmen entscheiden würden, wenn alles ruckizucki ginge. 75 Prozent ziehen aus dem Bewerbungsverfahren sogar direkte Rückschlüsse auf die gelebte Unternehmenskultur.

Getreu dem Motto: Langsame Bewerbung = langweiliges Unternehmen. Hohes Tempo = hippe Bude.

Doch woher sollen die sich ohnehin überlastet fühlenden Personaler:innen (65 Prozent) noch die Zeit für einen beschleunigten Recruiting-Prozess herzaubern? Die Studienmacher hätten da eine Idee. Hände weg vom manuellen Arbeiten, hin zur Automatisierung administrativer Tätigkeiten. 86 Prozent der befragten Personaler sichten Unterlagen immer noch komplett manuell, 80 Prozent texten ihre Stellenanzeigen ohne digitale Unterstützung. Gut zu wissen: Das Automatisieren manueller Tätigkeiten funktioniert ohne Qualitätseinbußen und kann laut Studie mindestens zehn Stunden Arbeitszeit in der Woche einsparen. Damit bleibt mehr Zeit für die wichtigste Aufgabe: Die Gespräche von Mensch zu Mensch. 

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