3. Juni 2025
HR News im Juni: Die wichtigsten Trends für Personaler:innen

Arbeitsrechtliche Urteile, HR-Trends, handverlesene Studien: In unseren HR News gibt's jeden Monat einen knackigen Überblick über neue Top-Themen aus dem Personalbereich. Denn der frühe Vogel fängt den Wurm...
Attraktive Unternehmen: Schüler:innen zieht’s zu Porsche statt zur Polizei
Welche Jobs wollen Schüler:innen 2025? Überspitzt formuliert: Lieber schicke Autos als schnöde Uniformen. Im aktuellen Schüler-Ranking 2025 von Trendence belegt Porsche bei jungen Leuten den ersten Platz unter den beliebtesten Arbeitgebern – dicht gefolgt von BMW und Mercedes-Benz. Damit überholen die Autokonzerne letztjährige „Favoriten“ wie Polizei und Bundeswehr. Befragt wurden bundesweit mehr als 13800 Schüler:innen.
Die Ergebnisse der Umfrage zeigen: Die Autoindustrie (mit Ausnahme des auf Platz 15 abgestürzten Tesla) erlebt ein erstaunliches Comeback in den Köpfen junger Menschen – trotz gewaltiger Strukturtransformation und (nicht nur drohendem) Stellenabbau. Laut Trendence-Geschäftsführer Robindro Ullah punktet sie mit einem starken Ausbildungsimage und stabilen Karriereoptionen.
Ganz anders sieht es beim öffentlichen Dienst aus: Die Polizei rutscht von Platz eins auf Rang vier, die Bundeswehr auf sechs, der Zoll verliert gleich neun Plätze. Gründe dafür? Eine Mischung aus komplexer Sicherheitslage, gestiegener Gewalt gegen Einsatzkräfte – und womöglich ein gewisser Image-Staub.
Im Branchenranking steht der Handel an der Spitze: Amazon landet als Neueinsteiger gleich direkt auf Platz acht. Auch Douglas, dm und Rossmann verbessern sich spürbar. Die Generation Z zeigt verstärkt Interesse an digitalen wie auch serviceorientierten Arbeitsumfeldern – ein Trend, den Sie als Personaler:in auch in Ihrem Umfeld nicht übersehen sollten.
Wer wenig Grund zur Freude hat? Die Gesundheitsbranche. Pflegeberufe bleiben für viele Jugendliche unattraktiv – zu belastend, zu schlecht bezahlt, zu wenig Wertschätzung. Interessant, wenn man bedenkt, dass Auszubildende zur Pflegefachkraft mit 1503 Euro im Monat mehr verdienen als Bankkaufleute, Mechatroniker:innen oder Fachinformatiker:innen …
Die wichtigsten HR Trends 2025

Welche Maßnahmen helfen HR, die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen, Raum für persönliches Wachstum zu schaffen und eine produktive Arbeitsumgebung zu fördern? Unser Report verrät sechs HR-Trends für 2025.
HR Trends Report herunterladenAzubi gesucht? Dann bitte ohne Stolpersteine!
Der Ausbildungsmarkt 2025 steht vor einem Umbruch. Die Verhältnisse kehren sich sukzessive um: Noch vor wenigen Jahren konnten sich Jugendliche ihren Ausbildungsplatz aus verschiedenen Optionen quasi aussuchen – heute ist das eher die Ausnahme. Laut der aktuellen Studie Azubi-Recruiting Trends von U-Form Testsysteme sagen das nur noch 42 Prozente der über 5.400 befragten Schüler:innen – 2019 waren es noch satte 75 Prozent. Ein klares Warnsignal, dass nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch in der Ausbildung erste Krisenzeichen sichtbar werden.
Und wie suchen junge Menschen nach ihrem Weg ins Berufsleben? Ganz klassisch: per Google. 64 Prozent nutzen die freie Internetsuche, lediglich 37 Prozent setzen auf Job-Apps. Tipps von Eltern und Freunden bleiben weiterhin sehr wichtig, KI-Tools wie ChatGPT landen nur auf Platz 7.
Was für Azubis zählt, ist ein echter Einblick in die Realität: 70 Prozent würden lieber einen Schnuppertag im Unternehmen erleben als sich Videos anzuschauen. Die Verantwortung für die eigene Berufsorientierung sehen sie überwiegend bei sich selbst – Schulen, Eltern oder Agenturen folgen mit Abstand.
Wenn es dann ernst mit der Bewerbung wird, hapert’s oftmals an der Candidate Experience: 60 Prozent berichten von Bewerbungen ohne jegliche Rückmeldung. Der Klassiker: Ghosting nach schriftlichen Bewerbungen. Nur 7 Prozent der Unternehmen geben aber zu, dass nicht alle Interessierten eine Antwort bekommen.
Der Grund? Technische Hürden wie unklare Online-Prozesse, nicht mobilfähige Formulare und altmodische Anforderungen wie das Anschreiben. Das muss nicht sein, denn HR-Tools liefern über automatisierte Workflows hier die perfekte Unterstützung Ihrer HR-Teams – damit Sie sich Zeit für die Gespräche nehmen können.
IT-Fachkräfte lieben Apple – und lassen deutsche Arbeitgeber links liegen
Wer als Informatiker in Deutschland von einem neuen Job träumt, denkt dabei offenbar selten an heimische Hidden Champions im Mittelstand – und eher an Big Player in Kalifornien. Eine aktuelle Studie zeigt: Apple, Google & Co. bleiben für deutsche IT-Spezialisten die absoluten Traumarbeitgeber. Deutsche Konzerne? Eher zweite Wahl.
Ganz oben auf der Beliebtheitsskala steht Apple. Der Tech-Riese aus Cupertino lässt auch andere US-Giganten hinter sich. Google, Amazon und Microsoft (auf Kosten der BMW Group) sichern sich die weiteren Spitzenplätze im Ranking. NVIDIA mischt plötzlich weit vorne mit – KI sei Dank. Wer teils dramatisch Federn lassen musste: SAP, Siemens, Bosch und Volkswagen.
Was aber macht die Tech-Giganten für deutsche ITler so unwiderstehlich? Neben coolen Produkten und digitalem Glanz spielen laut Studie vor allem drei harte Faktoren eine Rolle, deren Werte im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen sind:
Gehalt (62 Prozent)
flexible Arbeitsmodelle (56 Prozent)
Jobsicherheit (52 Prozent)
Das Home-Office bleibt in der IT ein Muss, Innovationsgeist punktet – Sinnsuche, Weiterbildungen und „tolle Aufgaben“ hingegen sind als Kriterien auf dem Rückzug.
Wichtige Erkenntnis für HR: Selbst hochqualifizierte IT-Fachkräfte schauen sich inzwischen lieber mehrere Optionen an, statt sich auf nur einen Traumjob zu versteifen. Der Markt ist in Bewegung – und das Selbstbewusstsein der Talente leicht gedämpft. Ein bisschen Realitätssinn mischt sich unters Techno-Glitzern.
Was heißt das für Arbeitgeber in Deutschland? Wer sparen, strukturieren und Präsenzpflicht fordern will, bekommt schnell die Quittung in Form schlechter Platzierungen im Arbeitgeberranking. Bieten Sie lieber – wenn möglich – Flexibilität, Innovationskraft und ein ordentliches Gehalt.
8 Inspirationen, um die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden zu steigern
